Politik & Gesellschaft

Di
07.03.2017

19.30 Uhr
Club

Eintritt frei

Bei Fußball denken viele an gute Stimmung, volle Stadien und an Fortuna Düsseldorf. Doch vor etwa 80 Jahren missbrauchten die Nationalsozialisten den Fußball für Propagandazwecke. Im Konzentrationslager Theresienstadt versuchte das damalige Regime ein „Vorzeigeghetto“ aufzubauen. Fotos und Filmaufnahmen von Kunst-, Kultur- und Sportveranstaltungen wurden angefertigt, um der Öffentlichkeit eine gute Behandlung und ein freies Leben der Inhaftierten im Ghetto vorzuheucheln. Auf dem gleichen Kasernenhof, auf dem sonst Gräueltaten an der Tagesordnung waren, wurde eine Fußballliga gespielt. Es galten die üblichen Regeln, selbst Schiedsrichter kamen zum Einsatz. Handgeschriebene Sportzeitungen wurden von den Häftlingen angefertigt und verbreitet - eine zynische Parallelwelt zum grausamen Ghetto-Alltag.

Der Film entstand, nachdem der Israeli Oded Breda auf den Propaganda-Bildern seinen Onkel entdeckt hatte. Breda wollte mehr erfahren: Er interviewte Spieler als auch Zuschauer von damals, die überlebt hatten, und auch in seinem Filmteam war ein ehemaliger Insasse des Lagers. So konnte er umfangreiche Informationen sammeln, die mithilfe zweier Filmemacher, in der Dokumentation über die „Liga Terezin“ mündeten.

Für Düsseldorf hat das KZ Theresienstadt eine besondere Bedeutung, da 1941 und 1942 etwa 6.000 Juden vom Düsseldorfer Güterbahnhof aus per Zug nach Theresienstadt deportiert wurde.

Nun führt Fortuna Düsseldorf den Dokumentarfilm „Liga Terezin“ im Düsseldorfer zakk vor und Oded Breda berichtet, wie mit diesem Film das Gedenken an die Opfer aufrechterhalten werden soll und wie der Sport als Medium gegen Diskriminierung genutzt werden kann.

http://www.ligaterezin.com/

Veranstalter*innen: Fortuna Düsseldorf in Kooperation mit zakk