Politik & Gesellschaft

Do
22.03.2018

19 Uhr
Raum 4

Eintritt frei

Seit Januar greift das türkische Militär, unterstützt mit deutschen
Panzern den Norden Syriens an. Der Krieg gegen Afrin gilt vor allem auch
dem fortschrittlichsten Projekt der Region: Rojava. Die Autonomie der
Völker in Nordsyrien, der Aufbau eines Demokratischen Konföderalismus,
kurzum die Revolution in Kurdistan ist dem türkischen Staat und vor
allem Erdogan ein Dorn im Auge. – Darüber hinaus stört dies alle
reaktionären Kräfte, die dieser Befreiungsbewegung am liebsten ein Ende
bereiten möchten.
Um die 4,5 Millionen Kurd*innen, Araber*innen, Turkmen*innen und
Assyrer*innen leben hier in einer selbstverwalteten Gesellschaft, deren
Prinzipien Gleichberechtigung und Emanzipation der Frauen,
Religionsfreiheit und Demokratie ist. Eine enorme Errungenschaft in
einer Region, die ansonsten vom IS oder anderen dschihadistischen Banden
kontrolliert wird.
Wir haben eine Referentin eingeladen, die viele Jahre in Rojava lebte,
und enge Beziehungen zu den Menschen dort hat. Sie wird uns über die
aktuelle politische Lage und den Widerstand in Afrin berichten. Ferner
wird sie uns einen Eindruck der Menschen, der Geografie der Region und
der Kriegsgeschehnisse geben, der bislang in den Medien nicht zum
Ausdruck kommt.
Gemeinsam wollen wir den Fragen nachgehen: Warum basiert die Revolution
von Rojava auf einer Frauenbewegung und wie baut sich die mittlerweile
über sechs Kantone erschlossene Selbstverwaltung auf? Welche Bedeutung
hat die soziale Revolution auch für unser Leben? Was hat der Krieg in
Afrin mit den politischen Entwicklungen hier zu tun? Wie kann es sein,
dass im 21. Jahrhundert ethnische Säuberungen vor den Augen der
Weltgemeinschaft stattfinden? Was können wir tun?

Veranstalter*innen: zakk in Kooperation mit Feministische Vernetzung Düsseldorf