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Fatoni
Andorra Tour 2019
Tickets gibt es noch an der Abendkasse und bei eventim.de!
Musik
20 Uhr
Einlass 19 Uhr Halle
Fatoni – AndorraBei Fatoni ist’s alles ein bisschen anders. Vor ein paar Jahren glaubte er selbst nicht mehran eine Musikkarriere. Dann wurde er Deutschraps schärfster Beobachter, mitschelmischem Humor und zynischem Zeigefinger. Und nun, wo es drauf ankommt, auf demvorläufigen Hoch seiner Karriere, tritt er mit „Andorra“ die Flucht nach vorn an: Fatoni erzähltzum ersten Mal so richtig von sich selbst.Dabei sein ist alles. Als Anton Schneider in den Neunzigern die Goldene Ära vonDeutschrap miterlebt, will auch er Teil einer Jugendbewegung sein. Seine Helden stehen amMic, rauchen Pflanzen und erklären ihm die Welt in Freestyles. Anton gründet mit seinenMünchner Freunden eine Rap-Crew – nur ist da gerade nicht mehr so viel Platz für diePhilosophien postpubertärer Mittelständler. Also macht Anton in Hochkultur, inklusiveSchauspielstudium an der renommierten Otto Falckenberg Schule. Was er damals nichtahnt: dass er gute zehn Jahre später als Fatoni die Rolle seines Lebens findet.Im Jahr 2019 ist Fatoni eine der unwahrscheinlicheren Figuren im deutschen Popzirkus –schon deshalb, weil er mit Mitte dreißig gerade seinen zweiten Karrierefrühling durchlebt.Schuld daran ist vor allem „Yo, Picasso“, jenes Album, auf dem sich Fatoni 2015 mitPlatinproduzent Dexter duellierte und dabei eine neue Stimme fand. Es war die Platte, andie Fatoni schon selbst nicht mehr glaubte – und man muss sie erwähnen, um „Andorra“ zuverstehen. Weil in „Yo, Picasso“ schon vieles von dem steckte, was Fatoni heute zu einemso brillanten Erzähler macht: sein unglaublich präziser Blick auf das Geschehen und dergewitzte Charme, mit dem Fatoni all das kommentiert, was uns Menschen schlichtweg zumabsurdesten Phänomen auf diesem Planeten macht.Wie Fatoni seine Umwelt sezierte, war schon damals ziemlich Kunst. Das Haar in der Suppe– wenn man es denn unbedingt finden wollte: Was den Menschen hinter derKünstlerpersona antrieb, ließ sich nur erahnen. „Andorra“ braucht genau einen Song, umdamit zu brechen: „Alles zieht vorbei“ ist vielleicht der ehrlichste Song, den Fatoni je schrieb.In jedem Fall ist er der Ergreifendste. Und er steht endlich ganz vorne. „Früher habe ich dieautobiografischen Songs immer ans Ende der Platte gepackt, weil ich mich nicht so rechttraute“, gesteht Fatoni. Mit „Alles zieht vorbei” verhandelt er zum Einstieg mal eben einenAutounfall, legt diverse Angstgeständnisse ab und gesteht sich die größte Künstlerkruxüberhaupt ein, das ewige Ringen um Anerkennung. Dann plötzlich, aus dem Nichts – AuftrittDirk von Lowtzow, Tocotronic-Frontmann und Diskurs-Pop-Don höchstpersönlich: „Nichts istso einfach, alles so kompliziert/Fremde Lebensentwürfe hast du schon immer romantisiert.“Apropos fremde Lebensentwürfe: Natürlich geht es auf „Andorra“ auch um „Die Anderen“.Die leben einem den ganzen Quatsch schließlich vor. So wie Kifferkumpel Jan, mit dem sichFatoni als 17-Jähriger die Bong teilte und der heute, rund 17 Jahre später, beim jährlichenWiedersehen mit kruden Verschwörungstheorien um sich wirft. Oder „Mitch“, der Junkie, dender kleine Anton einst mit seinem Vater bewusstlos im Park auffand. Oder „D.I.E.T.E.R.“,Deutschlands erfolgreichster Schlagerproduzent, der sein Glück in der Ignoranz findet.Fatoni erzählt von diesen Personen, wie er schon immer von ihnen erzählt hat: inunglaublich humorvollen Anekdoten voll kleinster Details. Nur wo er früher als MenschDistanz wahrte, sucht er nun Nähe. Wo Sarkasmus herrschte, ist plötzlich Empathie. WeilFatoni sich nun selbst neben all diese Figuren stellt, wenn sie die Wege seiner Biografiestreifen. Auf gesellschaftliches Neben-, Mit- und Gegeneinander bezieht sich auch derAlbumtitel: nicht nur auf das gleichnamige Theaterstück von Max Frisch, sondern speziellauf den danach benannten „Andorra-Effekt“. Dieses sozialpsychologische Phänomenbeschreibt menschliches Verhalten, das sich an Urteile und Erwartungen der Umweltanpasst – und da sind sie wieder, die Anderen.Man kann das auch so sehen: Früher wollte uns Fatoni die Welt erklären. So hat er dasgelernt. Erst in seinem bürgerlich-intellektuellen Elternhaus, dann im Neunziger-Rap undschließlich am Theater. Er weiß, wie man sich den Kopf zerbricht. Aber Fatoni fühlt sicheigentlich ziemlich wohl dort, wo er gerade steht. Er lebt heute von dem, was er liebt. Ersteht auf den Bühnen der Festivals und Clubs, die ihn prägten. Und er bekommt Liebe vonall seinen früheren Helden – wirklich von allen. Selbst die Illustratorenlegende KlausVoormann, der „fünfte Beatle“, der das „Revolver“-Album bebilderte, für Lou Reed am Basssaß und Trios „Da Da Da“ produzierte, sagte mit Begeisterung zu, als Fatoni fragte, ob ernicht das Cover für „Andorra“ illustrieren wolle. „Mein sechzehnjähriges Ich würde komplettdurchdrehen, hätte es gewusst, was noch passiert“, sagt ein Anton „Fatoni“ Schneider, derheute mehr bei sich ist als je zuvor in seiner Karriere. Vielleicht hat er deswegen denZeigefinger eingezogen.Dass sich Fatoni wohl fühlt, liegt auch an dem Umfeld, mit dem er heute seine Kreativitätteilt. In Dexter fand Fatoni den Partner, der ihm nicht nur Beats auf dem Leib schneidert,sondern mit dem er eine musikalische Vision teilt. Wenn „Yo, Picasso“ noch auf demklassischen Rollenspiel von Produzent und Rapper fußte, dann ist „Andorra“ daskünstlerische Statement, das Fatoni nicht nur als Rapper zeigt, sondern – so viel Pathosmuss erlaubt sein – als Musiker.Fatoni ist heute ein Musiker, der Skizzen befreundeter Produzenten wie Torky Tork, FidMella oder Occupanther mit zu Dexter ins Studio bringt, wo die beiden gemeinsam am Detailfeilen. Er setzt sich mit seiner Gitarre in die Gesangskabine, um mit „Krieg ich alles nicht hin“seine vollkommen unpeinliche Hommage an die Ärzte zu performen. Er ist ein Musiker, dermit überheblichen Punchlines und einem Casper-Feature auf „Burj Khalifa“ mal eben denZeitgeist von Rap bez
Veranstalter*innen: concert team nrw gmbh