Politik & Gesellschaft

Do
11.07.2019

20 Uhr
Studio

Eintritt frei

Der IS scheint in Nordostsyrien militärisch vorerst besiegt, damit steht die kurdische Autonomieprojekt in Nordostsyrien nun vor großen Fragen: Wie mit zehntausenden radikalisierten IS Angehörigen und tausenden inhaftierten Kämpfern umgehen? Kann ein Zusammenleben der Täter und Opfer je möglich sein? Wie können Opfer entschädigt werden und ihr Schicksal Gehör finden?
Gleichzeitig ist die Region permanent vom türkischen Nachbar bedroht und das Fortbestehen des Projekts abhängig von den Konjunkturen der Weltpolitik und den vielschichtigen Interessen regionaler und internationaler Mächte im Syrienkonflikt.

Anita Starosta war Anfang April in dem Flüchtlingslager Al-Hol, wo sich u.a. über 11.000 internationale IS Angehörige – Frauen und Kinder – aufhalten und die humanitäre Situation immer noch prekär ist. Sie hat auch die jezidische Gemeinde in Nordsyrien besucht, wo sich Frauen und Kinder aufhalten die erst kürzlich aus IS Gefangenschaft befreit worden sind. Über die humanitären, psychosozialen und juristischen Herausforderungen vor denen die lokalen Strukturen des kurdischen Autonomieprojektes nun stehen – und mit denen sie international so gut wie alleine gelassen werden – wollen wir gemeinsam sprechen.

Anita Starosta ist in der Öffentlichkeitsabteilung der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international in Frankfurt verantwortlich für Nordsyrien, den Nordirak und die Türkei. Die Historikerin war mehrmals in Nordsyrien und besuchte das riesige Flüchtlingslager Al-Hol nahe Hasakah, in dem medico mit Spenden den Bau eines Krankenhauses unterstützt.

https://www.medico.de/blog/anita-starosta/

Veranstalter*innen: zakk. Mit freundlicher Unterstützung der LAG Soziokultur NRW & das Land NRW.