Warum Interkultur?

Im Jahr 2005 wurde beschlossen, das Kulturzentrum zakk zu einem Kompetenzzentrum für interkulturelle Arbeit in Düsseldorf zu erweitern und einen Prozess interkultureller Öffnung des Hauses in Gang zu setzen. Dies geschah nicht aus einer Laune heraus: In Düsseldorf haben mehr als ein Drittel aller Bürger*innen einen Migrationshintergrund, bezogen auf Jugendliche und Kinder unter 14 sind es sogar schon mehr als 50 % (Stand 2015). Die interkulturelle Gesellschaft wird also nicht erst in Zukunft Realität, sondern ist es in Düsseldorf schon längst. Das ist Grund und Anlass genug, sich auf vielen Ebenen zu verändern.

Für wen denn genau?

zakk als soziokulturelles Zentrum (und Empfänger von öffentlichen Geldern), das „Kultur für alle“ ermöglichen will, muss der Vielfalt der Gesellschaft auch in seiner Programmgestaltung, im Publikum, im Personal und in seinem Kooperationsnetz gerecht werden. Denn „Kultur für alle“ bedeutet, im Leben möglichst vieler Menschen eine Rolle zu spielen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich in der Stadt und ihrer Umgebung zu verorten und sich mit ihr zu identifizieren. Dafür müssen Treffpunkte und Freiräume geschaffen und Barrieren auf Seiten der Institutionen abgebaut werden, um Partizipation am städtischen Kulturleben zu ermöglichen. Es gilt Raum zu schaffen für kulturelle und soziale Teilhabe. So leistet interkulturelle Kulturarbeit auch einen Beitrag zur Integration. Auch die Mehrheitsgesellschaft profitiert von so einem Angebot, denn Kunst und Kultur ermöglichen die Auseinandersetzung mit dem Anderen, bereichern das Eigene und bauen so Brücken zu etwas Gemeinsamen.

Was heißt das jetzt für das zakk Programm?

zakk zeichnet sich durch die vielfältigsten Veranstaltungen, die dem Bereich Interkultur zuzuordnen sind, aus. Weil man Interkultur aber nicht als eine eigene, isolierte Sparte sehen kann, werden wir nicht alle Veranstaltungen, die man mit diesem Prädikat versehen könnte, auch diesem Bereich zuordnen, sondern nur eine Auswahl von Veranstaltungen und Projekten veröffentlichen. Denn Interkultur ist eine Querschnittsaufgabe, die sich über alle Bereiche von Wort & Bühne, Politik & Gesellschaft bis hin zu Konzerten und Parties erstreckt. So steht sinnliches Erleben beim Besuch eines Konzerts mit z.B. türkischer Musik gleichberechtigt neben einer Info-Veranstaltung zum Thema Integration.

Ausgezeichnet!

Ein Schwerpunkt interkultureller Arbeit im zakk liegt auf Projektarbeit, die bereits vielfach ausgezeichnet wurde. So ging im Jahr 2010 der erstmals verliehene Integrationspreis der Stadt Düsseldorf an das Sprachcamp „InterkulTOUR“, ein kulturelles Bildungsprojekt mit jungen, unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen von der Stadt Düsseldorf und zakk. Die interkulturelle Schreibwerkstatt „Gemeinsame Geschichte(n) – Tragisches und Komisches aus dem Einwanderungsland Deutschland“, ein Projekt der Migrationsberatung für Erwachsene der Diakonie Düsseldorf und zakk, wurde im Jahr 2014 mit dem „Aktiv für Demokratie und Toleranz“- Preis der Stiftung für Demokratie und Toleranz ausgezeichnet. Und im Rahmen des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung aus dem Jahr 2011 wurde der Weg zur interkulturellen Öffnung des zakk durch die Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e. V. zum Modellprojekt für die interkulturelle Öffnung anderer Soziokultureller Zentren gemacht.

Doch auch ganz „normale“ Veranstaltungen dienen der interkulturellen Arbeit. Es muss ja nicht immer diskutiert oder belehrt werden. Manchmal ist es auch wichtig, einfach zusammen Musik zu hören oder zu machen, zu tanzen oder ein Bier zu trinken. zakk möchte Begegnungsstätte sein und Menschen jeglicher Herkunft ein Forum bieten. Interkultur ist kein verkrampftes Beharren auf Bestehendem. Es ist das aktive und kreative Gestalten einer gemeinsamen Zukunft durch Toleranz, Verständnis und Miteinander.

Kontakt

Antonia Wilhelmus
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