Musik

Sa
11.12.2021

20.30 Uhr
Einlass 19.30 Uhr
Halle

AK € 32

 

Präsentiert von Fem_Pop Konzerte, Kaput Magazin & taz.

Die fünfte Ausgabe von Lieblingsplatte wird vom bisher jüngsten Album in unserem Kanon eröffnet. „Montenegro Zero“ erscheint im Januar 2018 und bedeutet für die Hamburger Rapperin den Durchbruch. Der Rapstyle von Haiyti ist beeinflusst vom Southern Rap aus Atlanta, der Autotune-Effekt auf den Vocals ist omnipräsent und die Themen sind der Welt des Underground-HipHops entliehen. Trotzdem – oder gerade deshalb - ist Haiyti ein Liebling der Kritiker und Feuilleton-Redakteure. Das mag daran liegen, dass man bei Haiyti davon ausgehen kann, dass sie in ihren Lyrics eine Kunstfigur aufbaut und sich für ihr Storytelling des Gangster-Mythos ebenso geschickt bedient wie Scorsese in seinen Film-Epen. Der Hit auf „Montenegro Zero“ ist „Sunny Driveby“. Hier verbindet Hayiti den HipHop-Mythos des Drive-By-Shootings mit einer Liebeserklärung an die begehrte Person: „Der Himmel ist blau, der Flieder fliedern / Für dich tue ich das immer wieder / Sunny sunny driveby“. Haiyti wird 1993 als Ronja Zschoche in Hamburg geboren und bekommt ihre Musikalität in die Wiege gelegt. Die Mutter ist Musiklehrerin, ihr Vater der kroatische Musiker und Musikproduzent Guido Mineo. Auch das Storytelling hat in ihrer Familie Tradition, ist ihr Großvater doch der bekannte DEFA-Regisseur Herrmann Zschoche. Haiyti wächst nach der Trennung ihrer Eltern alleine mit ihrer Mutter in einer Sozialwohnung in Hamburg-Langenhorn auf und erlebt dort das Ghettoleben, das sie in ihren Songs verarbeitet. Mit Anfang Zwanzig landet sie auf Umwegen ohne Abitur auf der Kunsthochschule, lernt das Werk eines Kippenberger, Schlingensief und Jonathan Meese kennen. Und findet ihren künstlerischen Ausdruck am Ende doch nicht im Fach Malerei, sondern in den Raps und Rhymes ihrer rastlosen MC-Existenz. Aktuell macht Haityi von sich reden, weil sie innerhalb eines Jahres drei Alben rausgebracht hat. Die hardest working woman im deutschen Rap-Business eben. Ihr Rhythmus, mindestens ein Album pro Jahr zu veröffentlichen, begann 2018 mit „Montenegro Zero“. Wir hoffen, dass sie uns weiterhin in hohem Takt mit ihrem genialen Storytelling versorgt, wie im Track „Haubi“, in dem Haiyti das trostlose Straßenleben beschriebt: „Das Leben um den Hauptbahnhof / Ich schieße eine Taube tot / Das schöne Leben aussichtslos / Für kurze Zeit nur auf dem Thron“.

Hayiti live:
Hayiti - Vocals
DJ - Asadjohn

Tracklisting „Montenegro Zero“:
1. 100.000 Fans
2. Sunny Driveby
3. Gold
4. Mafiosi
5. Berghain
6. Kate Moss
7. Bahama Mama
8. Serienmodell
9. Bitches
10. Haubi
11. Monacco
12. American Dream

https://www.lieblingsplatte-festival.de
https://www.facebook.com/HaiytiakaRobbery
https://www.instagram.com/milanblackbird/

Veranstalter*innen: zakk