Politik & Gesellschaft

Mi
17.08.2022

19.30 Uhr
Studio

Eintritt frei

Am 1. Dezember 1943 kam Ingelore Prochnows Mutter, im fünften Monat schwanger und gerade einmal 19 Jahre alt, ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Der Grund ihrer Inhaftierung: „Verkehr mit einem Polen“. Im April des folgenden Jahres brachte sie ihre Tochter Ingelore zur Welt. Wie durch ein Wunder überlebte Ingelore ein Jahr lang bis zur Befreiung im April 1945. Sie wuchs bei Adoptiveltern auf, erfuhr erst 40 Jahre später von den Umständen ihrer Geburt und machte sich auf die Suche nach ihrer Geschichte und nach möglichen Angehörigen. Ein Film, der diese Suche und die Geschichte nachvollzieht. Es geht um fehlende Erinnerungen, offene Fragen und das Erinnern ohne eigene Erinnerung.

Ingelore findet bis heute Trost und Anerkennung im Engagement um das Gedenken und den Treffen mit anderen Überlebenden und deren Angehörigen. Sie haderte lange mit ihrer Rolle als Überlebende; fehlt ihr doch die eigene Erinnerung an das KZ. Wie kann sie denn als so etwas wie eine Zeitzeugin gelten, wenn sie nichts bezeugen kann? Ingelores Geschichte wird von ihr selbst erzählt, der Film bietet mögliche Antworten und wirft gleichzeitig neue Fragen auf, er ist auf der Suche, so wie es Ingelore war und ist.

Nach der Präsentation des Films folgt ein Filmgespräch mit Heike Rode, die Ingelore Prochnow u.a. im Rahmen der Filmerstellung begleitet hat. Sie ist eine der Sprecherinnen des Vereins "Lagergemeinschaft Ravensbrück/Freundeskreis e.V." und wirkt zudem in der "Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark" mit.

Veranstalter:innen:
VVN BdA Düsseldorf, Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf & zakk. In Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland, dem AK Gedenkstättenfahrten, dem Zeitreisen e.V. und dem Projekt Erinnerungsort Alter Schlachthof des AStA der HSD. Mit freundlicher Unterstützung der LAG Soziokultur NRW, des Ministeriums Kultur und Wissenschaft und dem LVR Rheinland/Jugendförderung.

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