Politik & Gesellschaft

Mo
06.03.2023

20 Uhr
Studio

Eintritt frei

In der Weimarer Republik war Deutschland ein wichtiges Zentrum in internationalen anti-imperialen Netzwerken, wie der 'Liga gegen koloniale Unterdrückung und für nationale Unabhängigkeit'. Das Rheinland und das Ruhrgebiet waren dabei ein regionaler Schwerpunkt. An der Rheinland- und Ruhrbesetzung waren französische Kolonialsoldaten stark beteiligt. Ebenso wie die prokoloniale Bewegung sich neu formierte, tat dies auch die anti-imperiale Bewegung. Auf den großen Ausstellungen im Rheinland, der GeSoLei 1926 in Düsseldorf und der Pressa 1928 in Köln traten diese Gegensätze zu Tage, wenn auch bisher die prokolonialen Aspekte im Vordergrund standen. Der Vortrag wird aber die bewusste Abwesenheit von Menschen aus den ehemaligen Kolonien als anti-imperiale Aktivitäten herausarbeiten.

Stefanie Michels leitet den Arbeitsbereich Globalgeschichte an der Universität Düsseldorf. Sie ist Mitherausgeberin des Bandes 'Nordrhein-Westfalen und der Imperialismus', der 2022 erschien und interessiert sich für die regionale Imperialgeschichte, besonders des Rheinlandes und Düsseldorfs. Im Rahmen einer Institutspartnerschaft mit der Universität Dschang (Kamerun) hat sie diese Forschungsergebnisse in verschiedenen Formaten in Düsseldorf und Dschang der Öffentlichkeit präsentiert. Einige Eindrücke über das Forschungsprojekt gibt es hier: deutschland-postkolonial.de und in der Publikation: Koloniale Verbindungen - transkulturelle Erinnerungstopographien. Das Rheinland in Deutschland und das Grasland in Kamerun (hg. mit Albert Gouaffo), 2019 erschienen.

http://deutschland-postkolonial.de

Veranstalter*innen: zakk