Politik & Gesellschaft

Mi
31.08.2016

20 Uhr
Studio

Eintritt frei

Mit dem Beitritt Polens zur EU kam das Projekt „Neoliberalismus“ westeuropäischer Gesellschaften vollends zur Geltung. Die Übernahme der Liberalisierungs- und Deregulierungsvorschriften ging mit dem Verlust von sozialen und ökonomischen Rechten einher, demokratische Bildung und gesellschaftliche Teilhabe blieben auf der Strecke. Kapitalismus wurde zum Synonym für Demokratie. Der Nationalismus füllte die Leerstelle
Demokratie. Doch weder die europäischen Institutionen noch die Intelligenzija in Polen wollten darin eine Gefahr für eine lebendige Demokratie entdecken. Nach 25 Jahren geschichtspolitischer Umerziehung, bei dem die Ideologien des Antikommunismus und Nationalismus eine antifaschistische Tradition vollständig verdrängte und eine kritische
Aufarbeitung der verklärten polnischen Geschichte unmöglich machte, bildet für die meisten – gut ausgebildeten – Jugendlichen ein extrem rechter Diskurs die einzige Form der Sozialkritik. Die ethnisch-religiös konstruierte Nation gilt als Garant für Solidarität und Gemeinschaft. Homophobie, die Verleugnung von Antisemitismus, totalitarismustheoretische Anschauungen und Antikommunismus sind ihre Ausdrucksformen.

Der Referent Kamil Majchrzak wurde 2015 für sein Engagement um die Auszahlung von Ghetto-Renten an polnische Juden und Roma mit der Ehren-Medaille „Aufstand im Warschauer Ghetto“ ausgezeichnet.

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INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf existiert seit 2002 und findet in der Regel einmal monatlich statt, zumeist am letzten Mittwoch im Monat im „Zentrum Hinterhof“, hin und wieder auch im Kulturzentrum zakk und im Buchladen BiBaBuZe. Unregelmäßig werden zusätzliche INPUT-Spezial-Veranstaltungen angeboten. Ankündigungen unter http://linkes-zentrum.de. Aktuelle INPUT-Veranstalter:
Antifa-Arbeitskreis und AG INPUT, in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland (ABR) und SJD – Die Falken Düsseldorf.


Veranstalter*innen: INPUT-Veranstalter: Antifa-Arbeitskreis und AG INPUT, in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland (ABR) und SJD – Die Falken Düsseldorf.