Politik & Gesellschaft

Mi
17.10.2018

9.30 Uhr
Kneipe

Eintritt frei
Frühstücksbuffet: 1,50 EUR

„Der junge Marx“ von Raoul Peck mit anschließender Diskussion

Zwei altehrwürdige Herren, denen stets nur Druckreifes aus dem Rauschebart quillt – so kennen wir Marx & Engels. Der haitianische Regisseur Raoul Peck holt sie vom Sockel. Den Fokus setzt er auf Paris 1844: Der 26-jährige Marx lebt mit seiner Frau Jenny im französischen Exil. Als er dem jungen Friedrich Engels vorgestellt wird, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den gestriegelten Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers nur Verachtung übrig. Doch der Dandy Engels hat in seinen „Briefen aus London“ gerade über die Selbstorganisation des englischen Proletariats geschrieben, er liebt Mary Burns, eine selbstbewusst auftretende Baumwollspinnerin mit irischem Migrationshintergrund. „Beide haben denselben Humor und ein gemeinsames Ziel, sie können sich hervorragend miteinander betrinken, und sie respektieren und inspirieren sich als Kampfgefährten“, heißt es auf der Filmhomepage. Ex-Tatort Kommissar (Dortmund) Stefan Konarske tritt als Unternehmersohn Friedrich Engels auf, Vicky Krieps brilliert als Jenny, Hannah Steele als Mary. August Diehl, der den jungen Marx verkörpert, erläutert: „Sie hatten, ähnlich wie wir, das Gefühl in einer Art Zeitenwende zu leben”. Der große Unterschied sei aber, „dass damals die Menschen erstens niemals jung sein wollten, im Gegensatz zu heute, wo wir eigentlich alle jung bleiben wollen. Sie wollten vielmehr sehr schnell erwachsen werden und haben die Welt in die Hand genommen.“ Das große Verdienst von Regisseur Raoul Peck: Erstmals werden Jenny, eine gebürtige “Freiin von Westphalen”, und Mary, mit der Engels eine Ehe ohne Trauschein führte, angemessen in den Fokus gerückt.

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Veranstalter*innen: Düsseldorfer Erwerbslose & zakk