Verschiedene Workshops
Juni bis August 2022

Der weibliche Körper wird immer noch mit Gefühlen wie Scham oder Schuld verbunden. Er wird in den Medien sexualisiert und tabuisiert: weibliche Brustwarzen dürfen nicht gezeigt werden und die weibliche Periode wird mit blauer Flüssigkeit dargestellt. Narben und Makel retuschiert.

Das Projekt ,,bodygraphics” fand zwischen dem Zeitraum von Juni 2022 und Dezember 2022 statt. Die Workshops fanden zwischen dem 12.Juni und dem 14. August statt. Der thematische Schwerpunkt des Projektes war – wie der Name schon verrät – der Körper, sowie dessen sogenannte „(Zu)schreibung“ oder „Zeichnung“. Im Spezifischen lag der Fokus darauf, sich gemeinsam mit Frauen * mit dem weiblichen Körper auseinanderzusetzen, um Tabus zu brechen und sich von Gefühlen von Scham oder Schuld zu befreien. Die Zielgruppe des Projekts war schon von Anfang an eingegrenzt: Wir wollten mit diesem Projekt FLINTA* erreichen. 20-30 Frauen haben insgesamt an dem Projekt teilgenommen. Unser Ziel – die künstlerische Auseinandersetzung – mit dieser Thematik wurde erreicht. Während der Workshops war eine pädagogische Begleitung anwesend, die im engen Kontakt mit den Teilnehmer*innen stand und dauerhaft ansprechbar war. 
In dem ersten Workshop mit Künstlerin Uscha Urbainski wurden Körperformen getöpfert. Ziel war es ein Körperteil von sich zu formen, was den Frauen selber gefällt. Somit wurden sie nochmal empowered ihren Körper in einem anderen Blickwinkel zu betrachten und ein gestärktes Körpergefühl zu erreichen. In gemeinsamen Reflektionsrunden wurde mit der Kunstpädagogin über die erlebte Erfahrung gesprochen und über ihre Sorgen, Ängste und Diskriminierungserfahrungen die sie in Bezug auf ihren Körper erleiden.
Ein biographischer Input und theaterpraktischer Workshop zum Thema „Scham und Unterdrückung im Ausdruck weiblicher Körper“ wurde von Käthe Lorenz gegeben. Es ging auch um das Thema Brustkrebs und der Umgang mit dem Körper während und nach der Erkrankung. Der Austausch zwischen den Frauen war sehr groß und es war sichtbar, dass das Thema immer noch tabuisiert wird und es zu wenig Angebote für Frauen gibt in denen sie sich austauschen können.
In der letzten Workshopreihe übernahm Künstlerin Magdalena von Rudy die Leitung. Sie ist Medienkünstlerin und leitet häufig Projekte mit jungen Frauen. Mit der Hilfe von verschiedenen Formen der Medienkunst, vor allem Fotografie und Video, haben sich die Teilnehmer*innen mit ihrem Körper auseinandergesetzt. Der Schwerpunkt lag darauf auch Narben, Makel, Fettrollen und Cellulite zu zeigen. Die natürlichen Formen eines weiblichen Körpers, die sonst in den Medien, Werbung und sozialen Kanälen retuschiert werden.

Die Werke, die entstanden sind wurden am 2. Dezember in einer Vernissage im zakk ausgestellt.
 
Veranstalter*innen: zakk in Kooperation mit Femmes und Schwestern. Mit freundlicher Unterstützung vom NRW KULTURsekreteriat und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie der LAG Soziokultur.